Page 105 - GVM Limmattal Ausgabe 2 2021/22
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  GRUNDLEGENDES ZUR
HAUSTIERHALTUNG
Ein kuscheliger Gefährte, der einen begrüsst, sobald man abends nach Hause kommt – in der Theorie eine wunderbare Sache. Die Entscheidung für oder gegen ein Haustier will aber gut überlegt sein.
Im Jahr 2020 lebten in der Schweiz 1,7 Millionen Katzen und etwa eine halbe Million Hunde. Ein bisschen weniger beliebt, aber dennoch häufig, sind Fische in Aquarien oder Teichen, gefolgt von Kaninchen und Hasen. Wer darüber nachdenkt, die Familie, die WG oder den Singlehaushalt mit einem Haustier zu erweitern, ist also in guter Ge- sellschaft. In Mietwohnungen muss für die Hal- tung eines Hundes oder einer Katze oft die Zu- stimmung der Vermieterschaft eingeholt werden. Ist diese gegeben, kommen als Nächstes grund- legende Fragen wie die nach der zur Verfügung stehenden Zeit und dem Geld ins Spiel.
Wichtig sind folgende Überlegungen:
• Sind Sie gewillt, täglich Zeit für das Tier aufzuwenden?
• Verfügen Sie über genügend Platz, und können Sie das Tier artgerecht beschäftigen?
• Sind Sie über die entstehenden Kosten im Bild: Futter, Zubehör, Tierarztbesuche, allenfalls Versicherungen?
• Kann sich jemand um das Tier kümmern, wenn Sie krank sind oder verreisen?
Welches Tier sich für Sie eignet, hängt auch von der Art der Beziehung ab, die Sie mit ihm führen möchten. Ratten zum Beispiel sind hochintelli- gent, lassen sich gut trainieren und werden gern gestreichelt. Meerschweinchen und Kaninchen dagegen sind zwar zutraulich, mögen es aber oft nicht, wenn man sie aus dem Käfig hebt und streichelt – sie eignen sich also nicht als Kuschel- tiere, wie es sich Kinder häufig vorstellen. Das Gleiche gilt für Hamster, bei denen dazukommt, dass sie nachtaktiv sind und sich tagsüber lieber verstecken. Wer ein Tier halten möchte, das tags- über beobachtet werden kann, könnte sich an Haustieren wie Chinchillas, Vögel, Schildkröten und Aquarienfischen erfreuen – allerdings sind alle diese Tierarten in Sachen Haltung eher an- spruchsvoll. Weit unproblematischer in dieser Hinsicht sind Katzen und Hunde. Besonders bei Hunden, die sehr soziale Wesen sind, steigt der tägliche Betreuungsaufwand aber stark. Bei Kat- zen ist zu beachten, dass Wohnungskatzen bes- ser zu zweit gehalten werden sollten, während Freigängerkatzen sich gut alleine beschäftigen können.
Jedes Jahr werden etwa 20 000 Tiere ausgesetzt oder im Tierheim abgegeben. Dies bedeutet kon- kret, dass jedes von einer Züchterin oder einem Züchter gekaufte Tier einem Tier im Heim die Chance auf ein neues Zuhause nimmt. Ein Be- such im Tierheim vor Ort lohnt sich deshalb, auch weil das Personal die Tiere sehr gut kennt und einschätzen kann, ob sich der Hund, für den man sich interessiert, mit Katzen verträgt, oder ob er vielleicht Angst vor Kindern hat. Wer sich gut in- formiert, ein Tier aus dem Tierheim adoptiert und ihm Geduld, Erfahrung und Zuneigung entge- genbringt, bietet ihm nicht nur ein Zuhause, son- dern auch eine Chance auf ein neues Leben.
TTHIEMRHAA1LTUNG
 





















































































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