Page 97 - GVM Limmattal Ausgabe 2 2021/22
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FÜR EIN GESUNDES
LÄCHELN
Die erste Zahnbürste stammt aus China – dafür wurde die erste elektrische Zahnbürste in der Schweiz entwickelt.
Schon früh erkannten die Menschen, dass es wichtig war, die Zähne zu reinigen. Die früheste bis heute erhaltene Zahnbürste wird auf die Zeit der Tang-Dynastie ungefähr im 7. Jahrhundert zurückdatiert. Sie sieht heutigen Zahnbürsten er- staunlich ähnlich, wurde aber aus Schweinebors- ten hergestellt. Etwa im 17. Jahrhundert brachten Reisende solche Zahnbürsten – aus Nacken- haaren von Schweinen, die an Griffen aus Kno- chen oder Bambus gefertigt waren – nach Euro- pa mit, wo sie sich rasch verbreiteten. Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts begann in Europa die Massenproduktion von Zahnbürsten. Und noch- mal ein Jahrhundert später entwickelte der Schweizer Philippe-Guy Woog die erste elektri- sche Zahnbürste.
Karies ist trotz Prävention immer noch häufig
Heute weiss jedes Kind, dass das tägliche Zähne- putzen zum Alltag dazugehört. Trotzdem zählen Karies und weitere Erkrankungen des Zahnhalte- apparates immer noch zu den häufigsten Infekti- onskrankheiten. Mit ein Grund dafür ist der hohe Konsum von Zucker, Alkohol und Tabak.
Mit Zähneputzen allein ist die Mundhygiene nicht erledigt. Die Pflege des Zahnfleischs und der Zunge gehören auch dazu. Bakterien, die sich auf der rauen Oberfläche der Zunge festsetzen, verursachen Mundgeruch – Grund genug, über eine Änderung der täglichen Gewohnheiten nachzudenken.
Mundhygiene – so geht’s:
1) jeden Tag mehrmals Zähne putzen
Mindestens morgens und abends, idealerweise aber nach jedem Essen sollten die Zähne gründ- lich gereinigt werden, mit nicht zu viel Druck. Die Bürste sollte weich sein und nach drei Monaten ausgewechselt werden. Elektrische Zahnbürsten reinigen die Zähne grundsätzlich besser als Hand- zahnbürsten – mit der richtigen Technik können aber vergleichbar gute Ergebnisse erzielt werden.
2) Zahnseide
Ebenso wichtig ist die Verwendung von Zahn- seide oder von sogenannten Interdentalbürsten. Sie erreichen Zwischenräume, an die die Zahn- bürste nicht herankommt. Auch Zahnseide sollte täglich zur Anwendung kommen – idealerweise abends.
3) Mundspülung
Mit einer Mundspülung kann die Mundflora un- terstützt und Mundgeruch reduziert werden. Das geht übrigens nicht nur mit Spezialprodukten – natürliche Mundspülungen aus Kamille, Thymian oder Salbei helfen ebenso.
4) Zunge reinigen
Für die Reinigung der Zunge gibt es spezielle Schaber oder flache Bürsten. Eine sinnvolle Sa- che – schliesslich befinden sich auf dem Zungen- belag 60-80 % aller Mikroorganismen der Mund- höhle.
5) Professionelle Dentalhygiene
Einmal pro Jahr sollten die Zähne professionell gereinigt werden – nur die Geräte der Profis kön- nen Zahnstein und hartnäckige Belege entfernen. Die Dentalhygiene reduziert das Risiko für Karies und Parodontitis (Zahnfleischentzündungen).
Es lohnt sich definitiv, den Zähnen und der Zunge Sorge zu tragen. Schliesslich sprechen, lachen und küssen wir mit unserem Mund und drücken uns mit kleinsten Regungen unserer Mundwinkel aus – der Mund macht uns zu sozialen Wesen!
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MUNDHYGIENE