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                                    meine-region.ch Lehrlingsinterview 89Bei der Preisverleihung dachte ich nur: %u00abBitte nid letscht!%u00bbJeden Tag an Baggern zu t%u00fcfteln, ist f%u00fcr viele ein Kindheitstraum. Gregory Meij er w%u00e4hlte seinen Beruf als Baumaschinenmechaniker aus anderen Gr%u00fcnden, als das Klischee vermuten l%u00e4sst. Er erz%u00e4hlt von der Vielseitigkeit des Berufs, seinem Highlight an den SwissSkills %u2013 und seinen Zukunftsambitionen.Gregory, Du bist Baumaschinenmechaniker und hast Deine Ausbildung bereits sehr erfolgreich abgeschlossen. Wie bist Du zu diesem Beruf gekommen?Ganz ehrlich: Ich habe mich nicht f%u00fcr diese Lehre entschieden, weil ich Bagger liebe (lacht). Die Vielseitigkeit der Ausbildung hat mich %u00fcberzeugt %u2013 man lernt alles: von Elektronik %u00fcber Hydraulik bis zum Schweissen. Auch die schulische Ausbildung ist anspruchsvoll: Man muss technische und mechanische Zusammenh%u00e4nge verstehen und hat extrem viele F%u00e4cher wie Mathe, Physik, Hydraulik, Elektrik und Metallurgie. Ich habe vorher das Gymi gemacht, wollte aber nicht studieren, deshalb habe ich mich f%u00fcr eine Lehre entschieden. Wie breit mein Wissen nun ist, f%u00e4llt mir oft erst so richtig auf, wenn ich privat an meinen eigenen Autos und Maschinen %u00abrummeche%u00bb. Wenn ich ein Problem mit meinem eigenen Wissen heraussp%u00fcren und l%u00f6sen kann, ist das schon sehr cool.Du hast letztes Jahr an den SwissSkills-Championships der Landtechnik teilgenommen und den zweiten Platz erreicht. Was ist Dir besonders in Erinnerung geblieben?Das war ein ziemliches Abenteuer! Im Januar war ich ins Milit%u00e4r einger%u00fcckt und im M%u00e4rz stand der Wettbewerb an %u2013 deshalb konnte ich mich kaum vorbereiten und dachte, ich schaue einfach mal, wies geht. Die Aufgaben waren InterviewGregory%u0009Meij%u0009erBaumaschinenmechaniker%u0009EFZArbeitgeber:%u0009Kuhn%u0009Schweiz%u0009AGAusbildner:%u0009Christoph%u0009Maurer2. Platz bei den SwissSkills-Championships f%u00fcr%u0009Landtechnik%u00e4hnlich wie die Lehrabschlusspr%u00fcfung und auch nahe am Berufsalltag %u2013 jedoch stand man unter deutlich mehr Zeitdruck. Besonders herausfordernd war die %u00dcberraschungsaufgabe, bei der wir drei eingebaute Fehler in einem alten John Deere fi nden mussten %u2013 da habe ich gemerkt, dass das mit etwas Vorbereitung wohl einfacher gewesen w%u00e4re! Das absolute Highlight war f%u00fcr mich aber die Preisverleihung: Die Teilnehmenden wurden vom letzten Platz r%u00fcckw%u00e4rts hochgez%u00e4hlt, das machte mich ziemlich nerv%u00f6s. Mein Gedanke war einfach: %u00abBitte nid letscht!%u00bb Zum Gl%u00fcck war die Sorge unbegr%u00fcndet.Wie sieht nun Dein Berufsalltag aus %u2013 und was sind Deine n%u00e4chsten Ziele?Ich arbeite in der Werkstatt und spezialisiere mich auf intelligente Maschinen. Wir bauen Sensoren, Controller und Tablets ein und messen alles so ein, dass der Bagger im Gel%u00e4nde zentimetergenau weiss, wo er sich befi ndet und wo er graben muss. In dem Job arbeitet man oft alleine, ist aber nie auf sich gestellt %u2013 wir haben ein super Team. Ich bin sehr dankbar, dass ich meine Lehre bei der Kuhn AG machen durfte, der Betrieb schaut gut zu den Lernenden, man darf Fehler machen und wird ernst genommen %u2013 auch mein Lehrmeister Christoph Maurer war mir ein wichtiger Mentor. Ausgelernt habe ich aber noch nicht: Nun m%u00f6chte ich die Ausbildung zum Diagnostiker machen, vielleicht h%u00e4nge ich auch direkt den Meister an. Fr%u00fcher dachte ich, den Beruf, den ich lerne, werde ich mein Leben lang aus%u00fcben. Heute weiss ich: Gerade ein so vielseitiger Beruf wie der des Baumaschinenmechanikers er%u00f6ffnet einem unz%u00e4hlige Wege f%u00fcr die Zukunft.%u00abIn dem Beruf muss man fi t sein in der Birne!%u00bb 
                                
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