Page 112 - GVM Limmattal Ausgabe 2 2021/22
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Welch eine Missachtung von Ressourcen! Es gibt heute so viele Gelegenheiten, sich über die diversen Berufsbilder zu informieren. Man möchte den jungen Leuten am liebsten zurufen: Nutzt für euren Start alle sich bietenden Wege! Macht mit bei den nationalen Zukunftstagen, besucht die kantonalen Berufs- messen oder schaut euch vor Ort bei der grössten Berufsschau, den SwissSkills, um. Macht euch schlau, seid neugierig, schnuppert, wo und wann immer ihr könnt. Nur wer ausprobiert und vergleicht, findet am Ende die Tätigkeit, die ihm entspricht, und kann sich dann gezielt auf die Suche nach einer passenden Lehrstelle machen. Warum nicht sogar in einem der oben erwähnten Berufe?
Eine Lehre z. B. als Steinmetz/in EFZ mit Fachrichtung Bildhauerei verspricht eine breite Ausbildung. Auf dem Weg von der Skizze über das Modell bis zum fertigen Werkstück braucht es viele verschiede- ne Handlungskompetenzen. Die werden nicht nur in der Schule vermittelt, sondern vor allem im Be- trieb. Da ist der Lernende vom ersten Tag an Teil des Teams und wird entsprechend seinen Möglich- keiten in den Arbeitsprozess eingebunden. Der Umgang mit Werkzeugen, Maschinen und Materialien will gelernt und das erworbene Wissen angewandt werden. Da ist Geduld gefragt, denn Arbeitsprozes- se dauern nicht selten mehrere Tage oder Wochen. Dabei ergänzen sich oft jahrhundertealte Techniken und neueste Technologien.
Berufsinhalte und Anforderungen, aber auch Angebote zur Weiterbildung entwickeln sich fortlaufend. Was bleibt, ist die Tatsache, dass gut ausgebildete, motivierte Fachleute beste Aussichten auf eine er- folgreiche berufliche Zukunft haben.
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LEHR-
BETRIEBE Ausgabe 2022
MEIN BERUF, MEINE ZUKUNFT
Wie soll ich meine berufliche Zukunft gestalten? Diese Frage stellt sich den jungen Erwachsenen bei ihrem Schulaustritt unweiger- lich. Manche streben ein Studium an, andere zieht es zuerst in
die Welt hinaus. Bei den meisten jedoch ist der Einstieg in eine Berufslehre das erklärte Ziel. Endlich loslegen, sein eigenes Geld verdienen und sich in einer Erwachsenenwelt behaupten sind verlockende Aussichten und Herausforderungen zugleich.
Nur welcher Beruf soll es sein?
So viele Bereiche und Möglichkeiten stehen zur Wahl. Allein auf dem Portal www.berufsberatung.ch werden mehr als 2200 Berufe vorgestellt und beschrieben. Da finden sich neben vielen bekannten auch viele unbekann- te Berufe wie Orgelbauer, Steinbildhauerin, Architektur- modellbauer, Hufschmiedin oder Winzerin. Aber auch über die Arbeit eines Küfers, einer Theatermalerin oder Vergolderin gibt es hier einiges zu erfahren. Ein wahres Eldorado nicht alltäglicher Tätigkeiten, bei denen man grosse Chancen hat, sich eine eigenständige Zukunft auf- zubauen. Diese Vielfalt an Optionen steht jedoch in kras- sem Widerspruch zu den im Jahr 2020 vom Kanton Zü- rich erhobenen Zahlen. Da wählten 75 % der jungen Männer aus lediglich 25 Berufen und 75 % der Frauen aus gerade mal 10 Berufen ihre Lehre aus.
DORIS SOLENTHALER
STEINBILDHAUERIN, PRÄSIDENTIN VERBAND SCHWEIZER BILDHAUER UND STEINMETZE
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